90 Minuten Begeisterung
„Wir haben heute Engel erlebt, die mit ihrer Musik ein Stück des Himmels hier auf Erden gebracht haben.“ So lautete das Fazit von Pastor Dr. Hanno Schmitt und mit den Engeln meinte er die 31 Kinder und Jugendlichen des Kinder- und Jugendchores Freisen am Ende ihres diesjährigen Sommerkonzertes in der St. Remigius Kirche in Freisen.
Der lautstarke Applaus zeugte davon, dass Pfarrer Schmitt mit dieser Meinung nicht alleine war. Überhaupt war das ganze 90minütige Chorkonzert, das die Choristen übrigens komplett auswendig gesungen hatten, von einer unglaublichen Begeisterung getragen. Das lag nicht zuletzt auch an Chorleiter Rolf Mohr, der nicht nur die Gabe besitzt, seine Kinder und Jugendlichen zu begeistern, sondern der auch von Beginn an die 420 Konzertbesucher immer wieder in die Lieder mit einbezogen hatte.
„Der Chorklang ist einmalig und ich zähle diesen Chor zu den besten seiner Art im Saarland. Es ist erstaunlich, wie es dem Chor gelingt, von Mal zu Mal immer noch besser zu werden“, kommentierte Ruth Beck aus Wadgassen die Leistung des Kinder- und Jugendchores Freisen. Sie hatte ihn erstmalig bei SingCity in St. Wendel im vergangenen Jahr gehört und verpasst seitdem kein Konzert des Chores mehr.
Schon das Eröffnungslied mit dem Grand Prix–Titel „Halleluja, sing ein Lied“ ließ wegen seines ausgeglichenen Chorklanges aufhorchen. Bei „Rain in may“ zeigte der Chor, mit welcher präzisen Wucht er zu singen imstande ist. Und dann folgte tatsächlich eine Welturaufführung, wie Chorleiter Mohr es nannte: Eine Woche zuvor waren nämlich die Aufnahmen im Tonstudio zu „You raise me up“ abgeschlossen worden, sodass der Chor nun wirklich zum ersten Mal seine eigene Interpretation des Liedes mit Playback-Begleitung öffentlich darbieten konnte. Dies tat er so überzeugend, dass alle Konzertbesucher zum ersten Mal stehend lange applaudierten.
Es wäre müßig, alle Titel des Konzertes aufzuzählen. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass es dem Kinder- und Jugendchor Freisen gelang, von einem Liedblock aus den Sister-Act-Filmen bis hin zu drei Titeln der Les Humphries-Singers die Stimmung kontinuierlich zu steigern, sodass bei „Mama Loo“ schließlich alle Konzertbesucher stehend mitklatschten und mitsangen. War man der Meinung, dass dies nicht mehr zu toppen war, wurde man mit dem Titel „Rock mi“ der Gruppe Voxxclub eines Besseren belehrt. Hier klatschte und tanzte der Chor, dass es eine Freude war, es anzusehen und am liebsten hätte wohl jeder Besucher singend mitgetanzt.
Das Sommerkonzert endete schließlich sehr emotional mit dem Titel „Amigos para siempre“ von Andrew Lloyd Webber. Chorleiter Rolf Mohr versicherte, dass nicht nur er und seine Choristen „Freunde für immer“ bleiben werden, sondern dass der Chor auch alle seine Fans und alle Konzertbesucher in ihre Freundschaft einbeziehen möchte.
Ein nicht enden wollender Applaus mit Standing Ovations forderte schließlich noch drei Zugaben ein, bei denen alle Besucher ihre Freude hatten und wieder lautstark mitsangen.
(Foto: Isolde Meuler)